Die Stärke der Marianne-Strauß-Klinik mit 100 Betten im stationären Bereich und sieben Plätzen in der Tagesklinik liegt vor allem in der interdisziplinären Arbeit und der ganzheitlichen Behandlung in allen Stadien der Erkrankung: medizinisch, diagnostisch, therapeutisch und psychosozial. Um den reibungslosen Ablauf des Klinikalltags zu gewährleisten, sind neben der fachlichen Kompetenz und den
baulichen sowie landschaftlichen Annehmlichkeiten auch die Technologie und eine zuverlässige moderne Netzwerkinfrastruktur von großer Bedeutung.
Grundvoraussetzung für die Modernisierung
Die bestehende Netzwerkinfrastruktur der Klinik war bisher größtenteils an ein örtliches Systemhaus ausgelagert, das für den Aufbau und die Wartung des Netzwerks verantwortlich war. Nach einer Analyse stellte sich heraus, dass die Infrastruktur einige erhebliche Schwachstellen hinsichtlich Performance, Ausfallsicherheit und einer inhomogenen Produktlandschaft aufwies. Um die Behebung der Schwachstellen nicht von einem externen Dienstleister abhängig zu machen, fiel die Entscheidung auf eine Wiedereingliederung der IT. Nach der Überprüfung der Ist-Situation stellte sich heraus, dass das Netzwerk komplett erneuert werden musste und lediglich die vorhandene Verkabelungsinfrastruktur bei der Modernisierung erhalten werden konnte.
Die Grundvoraussetzung für die Erneuerung war ein modernes Lösungskonzept, das für den Aufbau eines leistungsstarken und ausfallsicheren Netzwerks ausgelegt ist und einen schnellen und sicheren Betrieb im Klinikalltag ermöglicht. Dabei sollte die neue Infrastruktur des Kliniknetzwerks vollständig an modernste Technologien angepasst werden und neben kaufmännischen Aspekten auch eine hohe Zukunftssicherheit als Investitionsschutz bieten.
Richard Herdlein zeichnet als IT-Leiter sowohl für den Betrieb als auch für die Netzwerkmodernisierung verantwortlich. Er plante die Realisierung des
moderneren, ausfallsicheren und hochperformanten Netzwerks in Teilprojekten. „Ich entschied mich für Produkte und Lösungen von Allied Telesis, da neben technologischen Vorteilen vor allem die umfassende Beratung im Vorfeld sowie die gemeinsame Entwicklung des Lösungsdesigns überzeugend waren.” Ein alternatives Angebot von einem anderen Hersteller verfügte nicht über bestimmte technologische Features wie beispielsweise Virtual Chassis Stacking (VCS). Ein weiterer Grund für die Wahl von Allied Telesis als Lösungsanbieter war auch das
gute Verhältnis zum Bechtle IT-Systemhaus München, einem langjährigen Allied Telesis-Partner mit umfassender Erfahrung bei der Integration von deren Komponenten. Die erfolgreiche Kooperation ermöglichte das individuelle Lösungskonzept, abgestimmt auf die unterschiedlichen Anforderungen in der Klinik und das parallel laufende Server-Virtualisierungs-Projekt.
Server-Virtualisierung und Ausfallsicherheit
Die Modernisierung der Server sowie die Steigerung der Verfügbarkeit und Performance im Netzwerk wurden in zwei getrennten Schritten realisiert. Dabei wurde im ersten Schritt die Server-Virtualisierung mit neuer Software und Aktualisierungen durchgeführt. Im Anschluss daran wurde die Netzwerkstruktur für eine höhere Performance und Verfügbarkeit realisiert um den gesteigerten Anforderungen durch die Virtualisierung gerecht zu werden. Die Server-Virtualisierung in Kombination mit der modernen Netzwerkinfrastruktur steigern außerdem Performance und Kosteneffizienz über ein zentrales Server Management, welches virtuell oder physisch vor Ort oder aus der Ferne erfolgen kann.
Die Grundlage für eine hohe Ausfallsicherheit ist die Virtual Chassis Stacking Technologie (VCSTM) von Allied Telesis, bei der im Netzwerk zwei zentrale Switches durch „klassisches” Stacking wie eine einzige Einheit funktionieren. Im Falle eines Switch-Ausfalls kann somit der laufende Betrieb aufrechterhalten werden, da jeder Server und die gestackten Etagenswitches mit je einem Port mit jedem der beiden Switches verbunden sind. Diese VCS-Technologie bietet zudem den Vorteil, dass grundsätzlich alle Verbindungen aktiv sind und im normalen Betrieb optimal genutzt werden – es sind keine geblockten Ports wie im STP-Ring-Modus nötig. So steht die volle Bandbreite jederzeit zur Verfügung.
Für die Umsetzung der Lösung wurden neue, aktive Netzwerkkomponenten in Form von zwei Core Switches AT-x600-24Ts integriert, die redundant im Stack betrieben werden und die VCS-Technologie nutzen. Zudem sind beide Core Switches mit jeweils einer redundanten Stromversorgung ausgestattet. An die Core Switches wurden zehn Edge Switches AT-8000GS/24 im Stack und redundant an die Core Switches mittels Glasfasern angebunden. Die VCSTechnologie bietet neben der mehrfachen Performance durch die Chassisübergreifende Link-Aggregation auch erhöhte Ausfallsicherheit. Die Integration der Lösung verlief reibungslos und das erste Feedback fällt durchweg positiv aus. „Das Kliniknetzwerk läuft stabil und ohne jegliche Komplikationen. Durch die installierte Technologie konnten die Performance und Ausfallsicherheit erheblich gesteigert werden“, kommentiert Herdlein.
Für die Zukunft ist die Einführung einer flächendeckenden WLAN-Lösung angedacht, mit der hauptsächlich zwei Bereiche abgedeckt werden sollen: zum einen die Online-Dokumentation aller Leistungen, zum anderen die Bereitstellung von Internet-Anbindung auf dem gesamten Klinikgelände. Die Online-Dokumentation gewährleistet die konsequente Erfassung aller erfolgten Pflegeleistungen an Patienten während der Behandlung und des
Klinikaufenthalts. Somit könnte eine höhere Abrechnungssicherheit gegenüber den Krankenkassen gewährleistet werden. Die Bereitstellung der WLAN-Lösung für Patienten ermöglicht schnell und einfach den direkten Internet-Zugriff auf dem gesamten Klinikgelände und stellt ein weiteres Plus im Rahmen der Rundumversorgung für die Patienten dar.
„Durch die hervorragende Zusammenarbeit mit Allied Telesis und dem Bechtle IT-Systemhaus München konnte in der Marianne-Strauß-Klinik eine moderne Netzwerkinfrastruktur realisiert werden, die sich durch hohe Ausfallsicherheit und Performance auszeichnet. Das Lösungskonzept ließ sich durch das Engagement und die Kompetenz der beteiligten Partner optimal auf die Anforderungen des Klinikalltags abstimmen und ist die Basis für einen effizienten sowie zuverlässigen Betrieb”, resümiert Herdlein.